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Laufende Projekte

Projektmitarbeiter*innen: Larissa Brust, Prof. Dr. Ingo Schmidt-Wolf, Prof. Dr. Matthias Weigl
Projektdauer: 01.05.2024 – 31.12.2024

Hintergrund: Die intersektoralen Versorgungsübergänge onkologischer Patient:innen stellen eine große Herausforderung für deren Sicherheit dar, da unerwünschte Ereignisse und die ungeplante Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung häufig auftreten. An diesem Versorgungsschritt ist die Einbindung von Patient:innen und Familienangehörigen (PFE) besonders wichtig, da Patient:innen auf diesem Weg mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert sind, z. B. mit wechselnden Rollen und der wiederkehrenden Notwendigkeit, strukturelle Lücken zwischen verschiedenen Sektoren zu überwinden. PFE wird von der WHO im Globalen Aktionsplan Patientensicherheit als bedeutsame Intervention empfohlen. Allerdings gibt es derzeit nur wenige Belege für die Auswirkungen von PFE auf die Sicherheit der Patient:innen in der Übergangsphase nach der Krebsbehandlung.

Projektziel: Ziel ist die Untersuchung und Zusammenfassung der Erkenntnisse über die Wirksamkeit von PFE auf die Patientensicherheit in unterschiedlichen Versorgungsübergängen nach einer Krebsbehandlung. Zudem sollen die Charakteristika und Effekte von PFE-Interventionen verschiedener Ebenen (individuell, organisatorisch) und Arten (Konsultation, Einbeziehung, Partnerschaft) untersucht werden.

Methode: Ein systematischer Review mit Metaanalyse wird durchgeführt. Es erfolgt eine umfassende Recherche in fünf Datenbanken. Es werden Studienregister und graue Literatur durchsucht und eine vorwärts- und rückwärtsgerichtete Zitationsverfolgung durchgeführt. Studien mit prospektivem, longitudinalem, interventionellem Studiendesign werden eingeschlossen, wenn sie PFE-Interventionen in Bezug auf die Patientensicherheit evaluieren (primäre Outcomes: Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung, Schaden für den Patienten; sekundäre Outcomes: Adhärenz, Patientenerfahrung, Lebensqualität, Stress); in Frage kommende Studien müssen Patient:innen mit einer beliebigen onkologischen Erkrankung während oder nach dem Übergang nach der Krebsbehandlung untersuchen. Die Ergebnisse werden narrativ und meta-analytisch zusammengefasst. Das Risiko einer Verzerrung wird u.a. anhand des Cochrane RoB-2 bewertet. Die Qualität der Evidenz wird nach dem GRADE-Ansatz beurteilt.

Diskussion: Systematische und belastbare Evidenz zur Wirksamkeit ist notwendig, um effektive PFE-Interventionen zur Förderung der Patientensicherheit in Versorgungsübergängen onkologischer Patient:innen zu etablieren. Diese Übersichtsarbeit wird Aussagen über die Arten und Effekte von verschiedenen PFE-Aktivitäten erlauben. Diese werden Stakeholdern bei der Auswahl und Implementierung geeigneter PFE-Aktivitäten in der Versorgungspraxis helfen.

Kontakt: Larissa Brust (Larissa.Brust[at]ukbonn.de)

Projektmitarbeiter*innen: Larissa Brust, Yannick Blum, Dr. Nikoloz Gambashidze, Prof. Dr. Matthias Weigl
Projektdauer: 01.05.2024 – 30.04.2024
Förderung: Finanzielle Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages (Förderkennzeichen: ZMII2-2524PAT001)

Hintergrund: Ein wichtiges Leitprinzip und strategisches Ziel des Globalen Aktionsplans Patientensicherheit ist die aktive Einbeziehung von Patient:innen und deren Angehörigen als Partner:innen. In unserer Arbeitsgruppe wurden zuvor eine literatur- und publikationsbasierte (Projekt PEPS 1.0) sowie empirische Bestandsaufnahme zu bestehenden Ansätzen und Implementierungsfaktoren (PEPS 2.0) zur Einbeziehung von Patient:innen in Deutschland abgeschlossen. Die Ergebnisse zeigten, dass es in Deutschland an dialogorientierten Maßnahmen zur Einbeziehung von Patient:innen in die strategische Förderung der Patientensicherheit in klinischen Einrichtungen fehlt. Gleichzeitig fehlen den Akteuren notwendige Kenntnisse und Kompetenzen zur Patientensicherheit, um sich aktiv zu beteiligen oder sich im Beteiligungsprozess adäquat einzubringen. Ein großes Potential zur Adressierung dieser Lücken bieten die in Deutschland bereits bestehenden bzw. derzeit entstehenden Patientenbeiräte, welche international bereits seit Jahren als sog. Patient and Family Advisory Councils (PFAC) oder Patient Advisory Broads etabliert sind.

Projektziel: Ziel dieses partizipativen und praxisorientierten Projektes es, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die Dialog- und Patientensicherheitskompetenz von Akteuren aus Patientenbeiräten zu stärken und den Dialog zwischen Patientenbeiräten und klinischen Einrichtungen zu fördern. Dadurch soll die Patientensicherheit in Deutschland auf organisationaler Ebene aktiv gestärkt werden.

Methode: Im Rahmen des zweiteiligen Projektes sollen (1) Formate zur Förderung der Dialog- und Patientensicherheitskompetenz und (2) Formate zum strukturierten Erfahrungsaustauch zur Zusammenarbeit von klinischen Einrichtungen und Patientenbeiräten entwickelt und implementiert werden. Dieses Vorhaben soll wissenschaftlich evaluiert werden, um Erkenntnisse zur Machbarkeit und den Implementierungsfaktoren zu gewinnen. Zudem ermöglicht die Evaluation die Identifizierung erster Hinweise zur Wirksamkeit von Programmen zur Stärkung der Dialog- und Patientensicherheitskompetenz und Dialogförderung. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage zur Ableitung von Handlungsempfehlungen. 

Kontakt: Larissa Brust (Larissa.Brust[at]ukbonn.de)

Projektmitarbeiter*innen: Katharina Wenderott, Nikoloz Gambashidze, Matthias Weigl
Laufzeit: ab 2021
 
Hintergrund

Künstliche Intelligenz erhält derzeit verstärkt Einzug in die Medizin und wirkt sich somit auf die klinischen Arbeitsprozesse in der Patient*innenversorgung aus. Versprochen wird sich von diesen neuen Technologien, dass die Qualität und Sicherheit der Versorgung verbessert werden sowie das Routinetätigkeiten automatisiert werden und dem Gesundheitspersonal mehr Zeit für die direkte Versorgung von Patient*innen bleibt. In der Medizin gibt es ein hochkomplexes Arbeitssystem, mit verschiedensten Akteuren, Technologien, Aufgaben und Umweltfaktoren, welche in Beziehung zueinanderstehen. In diesem hochkomplexen System kommt es durch die Integration von Technologien zu Veränderungen, welche sich sowohl auf die Kliniker*innen als auch die Patient*innen auswirken können.

Zielsetzung und Methode
Das Ziel dieses Projektes ist es, die Arbeitsprozessintegration von künstlicher Intelligenz in der Medizin besser zu verstehen und zu optimieren. Es soll zu einem umfangreicheren Verständnis der Interaktion zwischen Mensch und Technik bei der Einführung von KI im klinischen Umfeld führen.
Im Einzelnen hat dieses Dissertationsprojekt folgende Ziele:

  1. Bewertung und Synthese der aktuellen Wissens- und Literaturbasis zur Effizienzveränderung von Arbeitsabläufen durch die Einführung von KI. Um dieses erste Ziel zu erreichen, wird eine systematische Literaturrecherche über die Integration von KI-basierten Technologien in die klinische Praxis und die Zusammenhänge mit den Auswirkungen für die Kliniker*innen durchgeführt. Es soll eine narrative Synthese erstellt werden, wobei den Faktoren innerhalb des Arbeitssystems, die eine erfolgreiche Integration von KI ermöglichen oder behindern, besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. [Literaturreview]
  2. Identifizierung von Barrieren und Erleichterungen bei der Integration von KI in den klinischen Arbeitsablauf und Ableitung von Best Practices für zukünftige Implementierungsszenarien. Dieses Ziel wird durch die Durchführung einer Interviewstudie mit klinischen Expert*innen aus verschiedenen Berufsgruppen erreicht, um spezifische Herausforderungen bei der Implementierung von KI-Technologien in klinische Arbeitssysteme zu ermitteln. [Empirische Studie 1]
  3. Abbildung der Veränderungen, die durch die Integration einer KI-basierten Anwendung in das Arbeitssystem entstehen und Ermittlung der Auswirkungen auf das klinische Personal sowie die Patientensicherheit in einem klinischen Anwendungsfall [Empirische Studie 2].

Kontakt: Katharina Wenderott (katharina.wenderott[at]ukbonn.de)

Projektmitarbeiter*innen: Nicola Etti, Dr. Nikoloz Gambashidze, Prof. Dr. Matthias Weigl
Projektstart: Dezember 2022

Hintergrund: Der Gesundheitssektor zeichnet sich wie andere Hochrisikoarbeitsplätze durch hohe Komplexität, Dynamik und hohe Relevanz der Zuverlässigkeit menschlicher Leistungsfähigkeit aus. Um das gemeinsame Ziel der Patientensicherheit zu erreichen, müssen Ärzte in interdisziplinären Teams zusammenarbeiten. Psychologische Sicherheit konnte als kritischer Faktor identifiziert werden. Edmondson hat den Begriff als „geteilte Überzeugung, dass das Team sicher genug sei, um interpersonelle Risiken einzugehen“ definiert. Psychologische Sicherheit reduziert interpersonelle Risiken, die unweigerlich mit den Unsicherheiten der komplexen Arbeitsumgebung einhergehen. Mitarbeiter, die sich psychologisch sicher fühlen, sind eher bereit sich physisch, kognitiv und emotional für das gemeinsame Ziel einzusetzen, äußern Bedenken, Fehler und Innovationsgedanken. Sowohl die unmittelbare Patientensicherheit als auch das Erleben einer Sicherheitskultur, aber auch das Lernen und Entwicklungen auf Organisationsebene werden von psychologischer Sicherheit beeinflusst.

Forschungsziele: Ziel der Studie ist die Wahrnehmung der psychologischen Sicherheit unter deutschen Assistenzärzten zu erfassen. Zunächst wird die Ausprägung der psychologischen Sicherheit unter den Assistenzärzten erfasst und Team- und Organisationsfaktoren identifiziert, die sich auf die Wahrnehmung psychologischer Sicherheit auswirken. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der psychologischen Sicherheit auf die Ergebnisparameter Burnout, Arbeitszufriedenheit und Patientensicherheit untersucht.

Methode: Die Studie wird in Zusammenarbeit mit Medi-Learn durchgeführt, einer Online-Plattform, die Lehrformate für Medizinstudenten und Assistenzärzte anbietet. Alle in der Medi-Learn Plattform gelisteten Assistenzärzte werden per Email eingeladen an dieser Querschnittsstudie teilzunehmen. Die Einladung per Email über die Datenbank eines Bildungsanbieters verfolgt das Ziel, Selektionsbiases zu vermeiden und die Rücklaufquote zu erhöhen. Medi-Learn als Bildungsanbieter ist unabhängig von Universität und Arbeitgeber über die Grenzen der Bundesländer hinweg. Das Unternehmen erhält keinen Zugriff auf die Studiendaten der Teilnehmer. Die Datenerfassung erfolgt anonym direkt vom IfPS mit dem Online-Umfrageinstrument Unipark. Der Onlinefragebogen besteht aus verschiedenen Inhaltsbereichen, darunter Fragebereiche zu psychologischer Sicherheit (organisatorische Unterstützung, Unterstützung durch Führungskräfte und Kollegen), störendem Verhalten, Burnout, Arbeitszufriedenheit und Patientensicherheit.

Erwartete Ergebnisse: Diese Studie wird das aktuelle Niveau erlebter psychologischer Sicherheit am Arbeitsplatz in einer Stichprobe von deutschen Assistenzärzten ermitteln. Darüber hinaus werden wir organisatorische und Team-Faktoren evaluieren, die die psychologische Sicherheit beeinflussen sowie die Auswirkungen, die diese auf Ergebnisparameter wie Burnout, Arbeitszufriedenheit und Patientensicherheit haben. Damit können Erkenntnisse abgeleitet werden, welche Themen und Inhalte Verbesserungsansätze zur psychologischen Sicherheit in der klinischen Versorgung besonders adressiert werden sollten.

Kontakt: Nicola Etti (Enable JavaScript to view protected content.)

Projekt SiGerinn: Patientensicherheit in der Geburtshilfe - Gemeinsam und von Beginn an - longitudinales, interprofessionelles Trainingsprogramm für Auszubildende und Studierende der Gesundheitsberufe (Medizin, Hebammen, Pflegefachpersonen, Operationstechnische- und Anästhesietechnische Assistenz) am Venusberg Campus.

Projektleitung: Prof. Dr. Weigl, K. Ahring-Averdunk M.Sc.

Kooperationsspartner:innen am Universitätsklinikum Bonn:
Dr. Dipl.-Psych. A. Klein, Sektion Gynäkologische Psychosomatik, Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie
Prof. Gembruch, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde
S. Schönhardt , M.A. Bildungszentrum, Hebammenwissenschaften
S. Nies, M. A. Ausbildungszentrum für Pflegeberufe
Jan-Bert Lengen, M.A Centrum für Aus- und Weiterbildung.

Einführung: Obwohl komplexe medizinische Probleme am besten von interprofessionellen (IP) Teams gelöst werden, gibt es diesbezüglich in der derzeitigen solitären Ausbildung der Gesundheitsberufe eine Lücke. Interprofessionelle Ausbildungsstationen (IPSTAs), sind eine ideale Umgebung, Kernaspekte der Patientensicherheit zu vermitteln und zu erlernen (wie bspw. eine gemeinsame Aufrechterhaltung von Sicherheit im Arbeitsumfeld, die Zusammenarbeit im Team und die Patientenbeteiligung). In IPSTAs-Settings fehlen jedoch evidenzbasierte Trainingsmaßnahmen, welche gezielt auf Patientensicherheit abzielen.

Ziel: Das zweijährige Projekt soll ein Konzept zur Vermittlung von Kompetenzen der Patientensicherheit in einem IPSTA-Setting in der stationären Geburtshilfe entwickeln.

Methode: Basiskompetenzen der Patientensicherheit sollen in der IP-Ausbildung mittels eines mehrstufigen Vorgehens zweier zielgruppenspezifischer Säulen erlernt werden:
Säule 1 ist ein Online-Training, was den Wissenserwerb sowie einen strukturierten und systematischen IP-Erfahrungsaustausch für die Auszubildenden der Pflege/Hebammenwissenschaften/Medizin, Operationstechnische- sowie Anästhesietechnische-Assistenten umfasst.
In Säule 2 können die IPSTA-Teilnehmer:innen mittels der Flipped-Classroom-Methode theoretische Grundlagen für interprofessionelles, sicherheitsbezogenes Verhalten eigenständig erarbeiten.
Ein begleiteter Praxistransfer findet während des Einsatzes statt. Die IP-Teams erarbeiten eine gemeinsame Praxisaufgabe um alltagsnahe Strategien verhaltensnah zu erproben und zu reflektieren. Eine Gruppenevaluation bildet den Abschluss.

Ergebnisse und Ausblick: Das Projekt soll Aufschluss zu den Grundzügen des Ausbildungskonzeptes zur Vermittlung der Basiskompetenzen der Patientensicherheit in der IP-Ausbildung geben. Zudem werden die erwarteten Anforderungen für die Implementation als auch die begleitende Evaluation diskutiert, wie bspw. Endpunkte zur Patientensicherheit, die Haltung zur Teamarbeit als auch die Einschätzung zum sicherheitsbezogenen Verhalten.

Kontakt: Katharina Ahring-Averdunk, Enable JavaScript to view protected content.


Project team members: Matthias Marsall, Matthias Weigl
Duration: 2021-2024
 
Background
Patient engagement does not end with the treatment in the hospital but is particularly relevant when patients resume responsibility for their own health: after the discharge from hospital. Transitional patient safety describes the process of discharge from the hospital, how to make it safe, and what outcomes are associated. However, the patient's perspective on the discharge process, aspects of safety in transition, and the effects on health-related outcomes have been insufficiently studied scientifically. In particular, there are only limited findings for the German-speaking countries. There is a high need for research to evaluate the safety of patients' care during and after discharge from hospital.
Objective
The aim of this project is to shed light on transitional patient safety and its impact on and interaction with patient engagement, patient safety related outcomes, and health related outcomes of patients after discharge from hospital.
Particularly, we aim to

  • provide validated instruments to measure transitional patient safety and its outcomes in the German language
  • explore and understand the patient’s perspective regarding safe discharge processes through quantitative and qualitative research approaches
  • design and evaluate interventions to improve the discharge process of the organizations on the one hand and strengthen the patient’s empowerment on the other hand
  • also consider the informal caregiver’s perspective (e.g., family and friends), their health status and burden of care and to evaluate interventions which support them in this process
  • conduct quantitative studies to gain knowledge for different disease patterns.

Methods and Design
We use quantitative as well as qualitative research approaches in prospective studies.
 

Contact: Matthias Marsall (Enable JavaScript to view protected content.)

Project team members: Dr. Matthias Marsall, Prof. Dr. Matthias Weigl
Kooperationspartner: Hardy Müller, Techniker Krankenkasse
 
Projektlaufzeit: 2022-2023
 
Hintergrund:
Die World Health Organization (WHO) hat im Rahmen ihrer ‚Global Patient Safety Challenge: Medication Without Harm‘ insbesondere das Thema der „Medikationssicherheit in der intersektoralen Versorgung“ (medication safety in transitions of care) herausgestellt (World Health Organization, 2017, 2019). Die Versorgungs- und insbesondere die Medikationssicherheit im Übergang von einem stationären Setting in die häusliche Umgebung ist eine zentrale Voraussetzung und Rahmenbedingung für eine nahtlose und sichere Versorgung. Darüber hinaus fordert die WHO in ihrem ‚Global patient safety action plan 2021–2030‘ einen Ausbau digitaler Technologien in der medizinischen Versorgung zur Stärkung und Sicherstellung der Patientensicherheit (World Health Organization, 2021). Mit der gesetzlichen Verankerung der Verschreibungsfähigkeit digitaler Gesundheitsanwendungen im Entlassmanagement besteht in Deutschland die Möglichkeit, Patient*innen nach stationärem Klinikaufenthalt in ihrer selbstgesteuerten (medikamentösen) Versorgung durch Apps zu unterstützen. Bisher sind nur störungsspezifische Apps zugelassen; generische Apps für breitere Patientengruppen zur Erhöhung der Patientensicherheit fehlen bislang (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), 2022).

Projektziele:

  • Ziel 1: Theoretisch-praktische Herleitung von Merkmalen/Funktionen/Anforderungen, die eine digitale Anwendung zur Unterstützung der Medikationssicherheit im Entlassungsprozess erfüllen sollte
  • Ziel 2: Erfassung und Einbezug der Patientenperspektive, um eine Gewichtung dieser Merkmale/Funktionen/Anforderungen zu gewinnen – insbesondere zur empfunden Nützlichkeit sowie Einbindung in den individuellen Versorgungsalltag/bestehende Versorgungsroutinen.

Durchführung und Studienablauf:
Zur Erreichung der Projektziele wird ein stufenweiser, multimethodischer Forschungsansatz etabliert:

  • Ziel 1: Literaturrecherche zur Ableitung möglicher Merkmale/Funktionen/ Anforderungen an eine solche App; Validierung durch Fokusgruppenworkshop mit Expert:innen (Patientenvertreter*innen, Klinikärzten, Hausärzten, Entlassmanagement, Vertreter Krankenkasse, Apothekern)
  • Ziel 2: quantitative Befragung von ehemalig stationären Patient*innen, in der diese eine Gewichtung und Relevanz der Merkmale/Funktionen/Anforderungen aus Ihrer Perspektive vornehmen.

Kontakt: Dr. Matthias Marsall (Enable JavaScript to view protected content.)

Projektmitarbeiter*innen: Vera Hentgen, Prof. Dr. Matthias Weigl
Projektstart: 2022

Kooperationsspartner*innen am Universitätsklinikum Bonn:
Prof. Dr. Helmut Stark, Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffwissenschaften
Dr. Milan Stoilov, Zahnärztliche Prothetik, Propädeutik und Werkstoffwissenschaften

Hintergrund: Eine Hauptaufgabe der Patientensicherheit ist es, in der zahnmedizinischen Behandlung und im klinischen Risikomanagement sogenannte unerwünschte Ereignisse (UEs, engl.: adverse events), sprich unbeabsichtigte negative Ergebnisse, die auf Behandlungen zurückgehen und nicht der bestehenden Erkrankung geschuldet sind, zu vermeiden. Durch das Aufdecken beziehungsweise die Identifikation unerwünschter Ereignisse ist es auch möglich, Arbeitsvorgänge zu optimieren und eine offene Fehlermanagementkultur zu schaffen.

Zielsetzung: Ziel dieser Studie und Dissertationsarbeit ist es, unerwünschte Ereignisse zur Patientensicherheit in der ambulanten Zahnheilkunde zu identifizieren und zu messen sowie unter Anwendung eines Klassifikationssystems diese zu kategorisieren und deren Häufigkeit zu ermitteln.

Methoden: Es wird ein stufenweises und Mehr-Methoden-Design etabliert: unter Kombination von qualitativen Behandler-Interviews zur Identifikation von UEs (Teilstudie I) sowie quantitativ-standardisierter Befragung von Behandlern (Teilstudie II). Die Studienpopulation für die Teilstudien I und II umfasst berufstätige Zahnmediziner, die in Deutschland in der zahnmedizinischen Grundversorgung tätig sind.

Kontakt: Vera Hentgen (Enable JavaScript to view protected content.)

 

 

Abgeschlossene Projekte

  • Einbeziehung von Patient*innen zur strategischen Förderung von Patientensicherheit: Eine empirische Bestandsaufnahme zu bestehenden Ansätzen sowie Implementationsfaktoren in Deutschland (PEPS 2.0)
  • Krankenhausstudie zur Sicherheit durch Management innerklinischer Risiken (KhaSiMir)
  • Intraoperative Arbeitsunterbrechungen und deren Folgen für OP Team und Patienten (NoFlow)
  • Patient:innen-Einbeziehung zur strategischen Förderung von Patientensicherheit: Eine Recherche zu publizierten Ansätzen und Praktiken in Deutschland (PEPS)
  • Safety Performance of Healthcare Professionals (SPOHC)
  • Patientensicherheitskultur im georgischen Gesundheitswesen (PaSCu.Ge)
  • Entwicklung und Erprobung eines Trainingsprogramms zur Verbesserung der Patientensicherheit (KOMPAS)
  • Evaluation der Sicherheitskultur am Universitätsspital Zürich (USZ-SiKu)
  • Arbeitsbedingungen, Sicherheitskultur und Patientensicherheit im Krankenhaus (WorkSafeMed)
  • Zusammenhang zwischen Sicherheitskultur und Patientensicherheits-Outcomes (SafeCulture)
  • Evaluation der Sicherheitsschulungen Human Factors am Uniklinikum Münster (UKM-SiKu)
  • Deutschlandweite Befragung zum Einführungsstand des klinischen Risikomanagements (kRM)
  • European Union Network for Patient Safety and Quality of Care – PaSQ Joint Action
  • Entwicklung eines Itempools zur Messung von Sicherheitskultur aus Patientensicht
  • Evaluation von Handlungsempfehlungen zur Patientensicherheit in der ambulanten Versorgung
  • Evaluation der Handlungsempfehlung zur Patientenidentifikation in der hausärztlichen Versorgung
  • Evaluationsprojekt: Vorstudie zur Evaluation des Krankenhaus-CIRS-Netz Deutschland
  • Implementierung von Patientensicherheitsinstrumenten im Rahmen des High 5s-Projekts
  • Lehrentwicklungsprojekt: Nichttechnische Fertigkeiten von Medizinstudenten
  • Nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenzen in Altenpflegeheimen (PränosinAA)
  • Nutzen von Patientenidentifikationsarmbänder
  • Sicher im Krankenhaus - Ein Ratgeber für Patienten
  • Validierung, Anwendung und Populationsbezug von Patientensicherheitsindikatoren

Bei Ideen zu neuen Projekten oder Kooperationen und Fragen zu aktuellen und abgeschlossenen Projekten können Sie sich jederzeit an uns wenden.

 
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